Es ist kalt geworden. Anfang des Monats hatten wir in Hamburg noch ein paar Tage lang unglaubliche 20 Grad, doch das war schnell wieder vorbei. Seitdem sind mit den BlÀttern von den BÀumen auch die Temperaturen ganz ordentlich gefallen.
Mein Fund des Monats ist der Flickr-Account der British Library. Zuletzt wurde das Album Kingâs Topographical Collection veröffentlicht, in dem rund 18.000 digitalisierte alte Karten zu finden sind. Aber Vorsicht: wer sich fĂŒr altes Kartenmaterial interessiert, kann sich sehr schnell stundenlang darin verlieren.
đ BĂŒcher đ
London hat diesen Monat auch in Bezug auf meine gelesenen BĂŒcher eine Rolle gespielt. Und zwar in der Reihe Silber (2013-2015) von Kerstin Gier. Ich brauchte leichte Unterhaltung mit einer Prise Fantasy und bin auf der Suche nach einem geeigneten Buch auf Spotify ĂŒber die Reihe gestolpert. Die JugendbĂŒcher, in denen es um Liv Silber, ihre Familie und ihre Abenteuer geht, sind toll geschrieben, schnell gelesen und waren genau die richtige Ablenkung. Was mir nicht gefiel, war die VerknĂŒpfung von âpsychisch krankâ mit stark negativen Eigenschaften (âdurchgeknallte Psychopathinâ, âirreâ, âMonsterâ), wodurch die Reihe zur Stigmatisierung psychisch kranker Menschen beitrĂ€gt.
Nach der Reihe habe ich endlich Der GeschichtenerzĂ€hler (1987) von Mario Vargas Llosa zuende gelesen â ein Buch, das bereits vor Monaten angefangen habe, mit dem ich aber einfach nichts anfangen kann. Der Roman behandelt die Problematik der Integration indigener Völker in die verwestlichte peruanische Gesellschaft. Von SĂŒdamerika ging es mit Die Birnen von Ribbeck (1991) von Friedrich Christian Delius im Anschluss ins beschauliche Ribbeck im Havelland. In der ErzĂ€hlung geht es um die Ribbecker Geschichte, um die NS-Zeit und die Zeit des Mauerfalls. Sehr gut geschrieben, jedoch bisweilen anstrengend, da dieser historische Abriss in Form eines Monologs gegeben wird, und sich durch eine starke Abneigung gegen âden Westenâ abzeichnet.
Neu auf meinem womöglich niemals endenden TBR-Stapel:
- Ewald Arenz: Herr MĂŒller, die verrĂŒckte Katze und Gott (2016)
- Monika Buschey: Narren des GlĂŒcks (2017)
- Shaun Bythell: Tagebuch eines BuchhÀndlers (2017)
- Candice Carty-Williams: Queenie (2019)
- Michael Christie: Das FlĂŒstern der BĂ€ume (2020)
- Peter Stamm: Marcia aus Vermont (2020)
- Peter Stamm: Wenn es dunkel wird (2020)
Aktuell lese ich Tender is the Night (1934) von F. Scott Fitzgerald weiter und habe mit den HörbĂŒchern Der Sommer ohne MĂ€nner (2011) von Siri Hustvedt und Sterben im Sommer (2020) von Zsuzsa BĂĄnk begonnen. Ich glaube, das wird sehr emotional.
đș Serien đș
Vor ein paar Wochen hat gefĂŒhlt ganz Bookstagram nur eine Serie geguckt: Spuk in Bly Manor. Es fing gruselig an, zog sich nach der HĂ€lfte etwas, hat sich aber komplett gelohnt, bis zum Ende zu gucken. Worum gehtâs? Wir sind im Jahr 2007. Eine Hochzeitsgesellschaft in Kalifornien sitzt am Abend des rehearsal dinner im Hotel zusammen und erzĂ€hlt sich Geschichten. Eine davon, die Haupthandlung der Serie, dreht sich um die Amerikanerin Danielle Clayton, die im Jahr 1987 nach einem traumatischen Vorfall als Au-Pair nach England geht. Auf dem Anwesen Bly Manor kĂŒmmert sie sich um die Geschwister Miles und Flora. Doch mit der Zeit hĂ€ufen sich mysteriöse VorfĂ€lle.
Die Serie basiert ĂŒbrigens lose auf der Novelle The Turn of the Screw des amerikanisch-britischen Schriftstellers Henry James (1843-1916).
đ¶ Musik đ¶
Meine Neuentdeckung des Monats:
Mein Ohrwurm des Monats:
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