Frühjahr 2021: Ecco Verlag

Ecco Neuerscheinungen 2021 Frühjahr | Prosa & Papier

Im Frühjahr 2021 erscheint das erste Programm des in Hamburg neu gegründeten Ecco Verlags. Unter dem Motto „Was wir lesen wollen“ verlegt Ecco ausschließlich Bücher von Frauen, deutschsprachige Stimmen ebenso wie internationale; Debüts und etablierte Autorinnen. Die Ecco-Mitarbeiterinnen verlegen die Bücher, die in ihren Bücherregalen noch fehlen und die sie selbst lesen wollen. Die Autorinnen des Ecco Verlags und ihre Geschichten sind ganz unterschiedlich, doch sie eint, dass sie über Themen schreiben, die uns alle umtreiben, sei es Familie, Heimat oder Herkunft, Liebe oder Verlust und Trauer. Das Programm darf, ja, soll auch gerne irritieren. Neben der konzeptuellen Klammer – Literatur von Frauen – unterstreicht auch das einheitliche, moderne und hochwertige Gestaltungskonzept die klare Programmlinie.

Dabei steht der deutsche Ecco Verlag in einer langen Tradition: 1971 gründete Daniel Halpern gemeinsam mit Drue Heinz die amerikanische Ecco Press. 1991 ging Heinz in den Ruhestand, Halpern dagegen leitete den Verlag fast fünfzig Jahre lang. Seit September 2020 hat er sich aus dem Tagesgeschäft zurückgezogen, ist aber weiterhin als Editor at Large tätig. Halpern entdeckte und förderte Ecco-Autorinnen und -Autoren wie Joyce Carol Oates, Charles Bukowski, Richard Ford und Amy Tan, zudem verlegte er jahrzehntelang die Literaturnobelpreisträgerin Louise Glück. Seit 1999 firmiert der Verlag unter dem Dach von HarperCollins und gilt bis heute als einer der renommiertesten Literaturverlage überhaupt. Zum fünfzigjährigen Jubiläum der Ecco Press erscheinen die ersten Bücher des deutschen Ecco Verlags.

Ich habe mir das Programm angeschaut und stelle euch die Bücher vor, die diesen Frühling erscheinen:

© Ecco Verlag

Joyce Carol Oates: Blond

  • Preis: 26,00 Euro
  • Geplantes Erscheinen: 23.03.2021
  • Gebunden, 1.024 Seiten
  • ISBN: 978-3-7530-0004-6

1926 wird Norma Jeane Baker in Los Angeles geboren. Ihre Kindheit ist von Einsamkeit und Sehnsucht geprägt. Als junge Frau hat sie bereits verinnerlicht, dass es für sie nur einen Weg gibt, sich ihres Selbstwertes zu versichern: über das Begehren der Männer. Ab da beginnt die Verwandlung zur Kunstfigur Marilyn Monroe. Einfühlsam und sprachgewaltig erzählt Joyce Carol Oates in ihrem Roman von der größten Hollywood-Legende des zwanzigsten Jahrhunderts, von ihrem Schmerz, ihrer Strahlkraft, ihren Träumen und ihrem tragischen Ende.

Im Original erschienen unter dem Titel Blonde. Übersetzt von Uda Strätling, Sabine Hedinger und Karen Lauer.

Katharina Höftmann Ciobotaru: Alef

  • Preis: 22,00 Euro
  • Geplantes Erscheinen: 23.03.2021
  • Gebunden, 416 Seiten
  • ISBN: 978-3-7530-0000-8
© Ecco Verlag

Maja wächst in Ostdeutschland auf. Ihre Mutter Astrid ist eine Karrierefrau, sie hat zwar ein Alkoholproblem, geht aber aus der Wende als Gewinnerin hervor. Majas Vater Wolf weiß hingegen nach der Wende nichts mehr mit sich anzufangen. Ein Teil der Familie driftet nach rechts. Eitans Vater ist mit Holocaust-Überlebenden aufgewachsen – Eitans Großmutter hat Theresienstadt zwar überlebt, sitzt seitdem aber tagtäglich am Fenster und wartet auf die Rückkehr ihres in Auschwitz ermordeten Bruders Sigi. Seine Mutter stammt aus dem Irak, aus dem ihre Familie nach einem Pogrom nach Israel geflohen ist. Als Maja und Eitan sich begegnen, prallen zwei Welten und zwei Leben aufeinander. Eigentlich ist es die eine, die ganz große Liebe. Aber Eitan fühlt sich nicht wohl in Deutschland und Maja nicht in Israel. Für Eitan ist es wesentlich, dass Maja Jüdin wird, doch sie kämpft mit dem Glauben. Alef erzählt die Geschichte zweier Familien, einer deutschen und einer israelischen. Es ist eine Geschichte von Schicksalsschlägen und Veränderungen, von Schuld und davon, was Liebe überwinden kann – und was nicht.

© Ecco Verlag

Katja Kettu: Die Unbezwingbare

  • Preis: 20,00 Euro
  • Geplantes Erscheinen: 23.03.2021
  • Gebunden, 336 Seiten
  • ISBN: 978-3-7530-0001-5

Jahrzehnte nach dem Verschwinden ihrer Mutter Rose kehrt Lempi in das Reservat in Minnesota zurück, in dem sie aufgewachsen ist. Ihr Vater Ettu hat zum wiederholten Mal Rose bei der Polizei als vermisst gemeldet – dieses Mal berichtet er aber zusätzlich von einem verschwundenen blonden Mädchen. Lempi, halb Finnin, halb Ojibwe, kämpft seit jeher mit dem Konflikt ihrer Identität: Im Reservat gilt sie als zu weiß, außerhalb ist sie nicht weiß genug. Zurück im Reservat sieht sie sich sofort mit den alten Vorurteilen konfrontiert und einer Gesellschaft, die Verbrechen gegen indigene Frauen systematisch totschweigt. Unbeirrt macht sie sich trotzdem daran herauszufinden, was mit dem blonden Mädchen passiert ist, und begibt sich auf Spurensuche in die Vergangenheit. Dabei offenbart sie ein Mosaik ihres Lebens bestehend aus Gewalt und Missbrauch, Spiritualität, Begehren, tief empfundener Liebe und dem Kampf um Emanzipation.

Im Original erschienen unter dem Titel Rose on poissa. Übersetzt von Angela Plöger.

Bianca Nawrath: Iss das jetzt, wenn du mich liebst

  • Preis: 20,00 Euro
  • Geplantes Erscheinen: 23.03.2021
  • Gebunden, 288 Seiten
  • ISBN: 978-3-7530-0002-2
© Ecco Verlag

Die junge Berlinerin Kinga will heiraten. Und zwar ihren Freund Mahmut, mit dem sie bereits seit einigen Jahren Wohnung und Weltansichten teilt. Das Problem: Kingas Eltern wissen nichts von der Beziehung ihrer Tochter. Im Elternhaushalt gilt die Heilige Dreifaltigkeit von Papst, Wodka und Gulasch. Kingas Eltern sind, um den gemeinsamen Kindern mehr Perspektiven zu ermöglichen, von der polnischen Provinz Oppeln in eine Berliner Platte gezogen. Während sie Jeans und Discounter für eine gute Errungenschaft in Deutschland halten, ist ihnen die Nachbarschaft zu den türkischen Migranten nicht ganz geheuer. Und nun will die älteste Tochter „so einen“ heiraten? Kurzerhand wird der unerwünschte Schwiegersohn zum Kennenlernen zu einer Familienhochzeit in der alten Heimat eingeladen – und da sorgt nicht nur Omas Flaki für Magenschmerzen.

Bianca Nawrath schreibt über das Aufwachsen im Nachwende-Berlin, über die große Liebe und Familienbande, und streift dabei im Vorbeigehen die Themen Heimat und Herkunft.

© Ecco Verlag

Meg Mason: Was wir wollen

  • Preis: 22,00 Euro
  • Geplantes Erscheinen: 23.03.2021
  • Gebunden, 416 Seiten
  • ISBN: 978-3-7530-0003-9

Martha ist Ende dreißig und spürt, dass etwas mit ihr nicht stimmt, nur was genau, weiß sie nicht. Alle sagen ihr, sie solle sich nicht so anstellen, da müsse man durch, niemand könne alles haben. Vor ihrer Hochzeit hat sie ihrem Mann Patrick gesagt, dass sie keine Kinder will. Er hat sich gefügt, denn sie glücklich zu machen ist alles, was für ihn zählt. Aber es will ihm einfach nicht gelingen. Und Martha ist sich inzwischen gar nicht mehr so sicher, ob sie nicht etwas ganz anderes möchte. An ihrem 40. Geburtstag eskaliert alles, und Patrick verlässt das gemeinsame Haus und Leben in Oxford. Ein Leben, das Martha vor allem ihm zuliebe geführt hat. Als sie endlich herausfindet, warum sie fühlt, wie sie fühlt, scheint es zu spät zu sein.

Im Original erschienen unter dem Titel Sorrow and Bliss. Übersetzt von Yasemin Dinçer.


Alle Informationen zu den Büchern sind der Website des Ecco Verlags entnommen. Ebenso liegt das Copyright für die Bilder beim Ecco Verlag.