Frühjahr 2021: Dumont

Dumont-Neuerscheinungen Frühjahr 2021 | Prosa & Papier

Auch Dumonts Verlagsvorschau für das kommende Frühjahr ist online. Ich habe mir das Programm mal genauer angeschaut und die Neuerscheinungen herausgesucht, auf die ich mich am meisten freue:

Haruki Murakami: Erste Person Singular

  • Preis: 22,00 Euro
  • Geplantes Erscheinen: 26.01.2021
  • Gebunden, 224 Seiten
  • ISBN: 978-3-8321-8157-4

Wer bin ich, wer war ich, wer werde ich sein? Diese Fragen beschäftigen die Ich-Erzähler der acht Geschichten in Erste Person Singular, dem neuen Erzählband des von Kritik und Publikum gefeierten Weltbestsellerautors Haruki Murakami. Nach seinem epischen Roman Die Ermordung des Commendatore wendet er sich wieder der kurzen Form zu und bleibt doch seinem Universum treu: Seine eleganten klassischen Erzählungen entführen uns in eine Welt aus nostalgischen Jugenderinnerungen, vergangenen Liebschaften, philosophischen Betrachtungen, Literatur, Musik und Baseball. Sie handeln von gescheiterten Beziehungen, fiktiven Schallplatten, den Beatles, Schumann und einem sprechenden Affen. Herzzerreißend melancholisch, bestechend intelligent und tragikomisch im allerbesten Wortsinne sind diese Geschichten, die wie beiläufig mit der Grenze zwischen Fiktion und Realität spielen und immer zu überraschen wissen. Erste Person Singular ist ein zärtliches, ein anrührendes Buch, das lange nachklingt: ein echter Murakami.

Im Original erschienen unter dem Titel Ichininsho tansu (Bungeishunju).

Ewald Arenz: Der große Sommer

  • Preis: 20,00 Euro
  • Geplantes Erscheinen: 26.03.2021
  • Gebunden, 320 Seiten
  • ISBN: 978-3-8321-8153-6

Ein Mann, Friedrich, läuft über einen Friedhof und fragt sich, wie er zu dem geworden ist, der er heute ist: Alles beginnt damit, dass er mit 16 Jahren in die Nachprüfungen muss, um versetzt zu werden. Das heißt, kein Urlaub mit der Familie. Als sei das nicht schon schlimm genug, verdonnert ihn seine Mutter zum Lernen mit dem Großvater. Frieder ist entsetzt: ausgerechnet mit dem Großvater, den er bis vor ein paar Jahren noch siezen musste! Sein einziger Trost ist Nana, seine Großmutter. Und Beate, das Mädchen in dem flaschengrünen Badeanzug, das er an einem der letzten Tage vor den Ferien im Schwimmbad kennengelernt hat. Allen schrecklichen Ahnungen zum Trotz lernt er seinen Großvater in den darauffolgenden Wochen mit neuen Augen zu sehen, erfährt von der Liebesgeschichte der Großeltern und erlebt selbst die erste große Liebe. Ein perfekter Sommer, wäre da nicht sein bester Freund Johann, meist souverän und cool, tatsächlich aber ein komplizierter Mensch.

Ewald Arenz’ neuer Roman ist witzig, hellsichtig, berührend, klug, manchmal sehr traurig, aber immer beglückend.

Katja Kulin: Der andere Mann

  • Preis: 20,00 Euro
  • Geplantes Erscheinen: 12.03.2021
  • Gebunden, 320 Seiten
  • ISBN: 978-3-8321-6566-6

Simone de Beauvoir war eine große Analytikerin der Rolle der Frau in der Gesellschaft und in der Liebe. Aber sie war auch eine große Liebende. In ihrem biografischen Roman Der andere Mann beleuchtet Katja Kulin die vielleicht widersprüchlichsten Jahre im Leben der französischen Ausnahmeautorin. Ihr berühmtestes Werk Das andere Geschlecht entsteht Ende der 1940er-Jahre, während sie gleichzeitig erstmals eine Beziehung mit beinahe klassischer Rollenverteilung lebt.

Es ist ihre Liebesgeschichte mit dem amerikanischen Schriftsteller Nelson Algren, dem anderen Mann im Leben der Simone de Beauvoir, neben Jean-Paul Sartre. Auch für Algren sind dies wichtige Jahre. Er schreibt den Roman Der Mann mit dem goldenen Arm und erntet damit den erhofften Erfolg. Doch ein Zusammenleben ist für die Liebenden unmöglich. Simones Pakt mit Sartre verweist Nelson für immer auf den zweiten Rang. Für ihn wird die Beziehung auf Distanz schließlich unerträglich. Doch für beide bleibt es die leidenschaftlichste Liebe ihres Lebens. Simone de Beauvoir wird den Ring, den Algren ihr schenkte, bis zu ihrem Tod nicht mehr ablegen.

Barney Norris: Die Jahre ohne uns

  • Preis: 22,00 Euro
  • Geplantes Erscheinen: 12.02.2021
  • Gebunden, 272 Seiten
  • ISBN: 978-3-8321-8113-0

Durch Zufall treffen sie sich, in einer Hotelbar in einer kleinen englischen Stadt: ein Mann und eine Frau in ihren Siebzigern, zwei Fremde, die einander ihre Geschichten erzählen. Sie ist einsam, ihr Leben ist voller unerfüllter Träume, ihre Tage verlaufen stets gleich, einzig bei der Arbeit im Garten findet sie zu sich. Er ist ehemaliger Schauspieler – und seine Geschichte ist die einer endlosen Suche nach jemandem, den er verloren hat. Seit Jahrzehnten führt er ein haltloses Leben im Dazwischen: Wann immer er eine Tür öffnet, droht er in eine neue Existenz hineinkatapultiert zu werden. Hunderte Leben hat er berührt, niemand ist ihm geblieben. Doch diese Begegnung wird sie beide verändern – und einen Neuanfang bedeuten.

Die Jahre ohne uns stellt Fragen, die uns alle beschäftigen: Warum verletzen wir die Menschen, die wir lieben? Wie machen wir unseren Frieden mit den Entscheidungen, die wir bereuen? Und was passiert, wenn wir die Geister der Vergangenheit wieder in unser Leben lassen? Barney Norris ist ein fesselnder Roman über Liebe, Verlust und die einzigartige Kraft des Geschichtenerzählens gelungen.

Im Original erschienen unter dem Titel The Vanishing Hours (Transworld). Übersetzt von Johann Christoph Maass.

Rebekka Endler: Das Patriarchat der Dinge

  • Preis: 22,00 Euro
  • Geplantes Erscheinen: 12.04.2021
  • Gebunden, 288 Seiten
  • ISBN: 978-3-8321-8136-9

Unsere Umwelt wurde von Männern für Männer gestaltet. In Das Patriarchat der Dinge öffnet Rebekka Endler uns die Augen für das am Mann ausgerichtete Design, das uns überall umgibt. Und sie zeigt, welche mitunter lebensgefährlichen Folgen das für Frauen hat. Unsere komplette Schulmedizin ist beispielsweise – mit Ausnahme der Gynäkologie – auf den Mann geeicht. Von Diagnostikverfahren und medizinischen Geräten bis hin zur Dosierung von Medikamenten. Aber auch die Dummys für Crash-Tests sind am männlichen Körper ausgerichtet und damit das ganze Auto samt Airbags und Sicherheitsgurten. Der öffentliche Raum ist ebenso für Männer gemacht: Architektur, Infrastruktur und Transport, sogar die Anzahl öffentlicher Toiletten.

Wer überlebt einen Herzinfarkt? Wer friert am Arbeitsplatz und für wen ist er gestaltet? Für wen sind technische Geräte gut zu bedienen? Für wen ist das Internet?

Das Patriarchat ist Urheber und Designer unserer Umwelt. Wenn wir uns das bewusst machen, erscheinen diese Fragen plötzlich in einem neuen Licht.

  • Was haben Gerichtsroben und Fußballschuhe gemeinsam?
  • Warum tragen große Straßen und Chefsessel männliche Namen?
  • Wieso kommen auf acht Toiletten für Männer im öffentlichen Raum nur vier für Frauen?
  • Warum wissen wir so viel mehr über den Penis als über Vulva und Klitoris?

Gavin Francis: Inseln

  • Preis: 28,00 Euro
  • Geplantes Erscheinen: 12.03.2021
  • Gebunden, 256 Seiten
  • ISBN: 978-3-8321-9989-0

Inseln üben seit jeher eine besondere Faszination und Anziehung auf uns aus. Sie können Orte der Ruhe und Entspannung sein. Heilige oder heilende Orte. Isolation im besten oder schlechtesten Sinne. Wir verbinden sie mit berühmten Entdeckern wie Charles Darwin oder Christoph Kolumbus und durch Romane wie Robinson Crusoe oder Die Schatzinsel mit Abenteuern und Gefahren, Sehnsucht und Einsamkeit.
All diesen und weiteren Facetten des Insellebens geht Gavin Francis nach. Dabei wirft er philosophische und psychologische Fragen auf und greift sowohl auf die großen Reiseerzählungen der Literatur als auch auf seine eigenen Erfahrungen als Inselbewohner und -reisender zurück. Er führt uns nach Treasure Island und zu den fernen Galapagosinseln, erzählt von seiner Zeit als Leuchtturmwärter auf der kleinen schottischen Isle of May – und von dem Spagat, sein Verlangen nach Selbstbestimmtheit mit dem Leben als Arzt und Familienvater zu vereinen.

Inseln. Die Kartierung einer Sehnsucht spielt mit den Gegenpolen von Ruhe und Bewegung, Unabhängigkeit und Verbundenheit, die nie relevanter waren als in unserer heutigen, permanent vernetzten Welt.

Im Original erschienen unter dem Titel Island Dreams. Mapping an Obsession (Canongate). Übersetzt von Sofia Blind.

Joséphine Nicolas: Tage mit Gatsby

  • Preis: 12,00 Euro
  • Geplantes Erscheinen: 17.05.2021
  • Taschenbuch, 384 Seiten
  • ISBN: 978-3-8321-6564-2

Mai 1924: Zelda und F. Scott Fitzgerald beschließen, ein Jahr lang der Hektik New Yorks zu entfliehen. Das rebellische Südstaatenmädchen hat sich an Scotts Seite zum glamourösen Star jeder Party entwickelt. Aber während er in Südfrankreich an Der große Gatsby schreibt, dem Roman, der Schulden begleichen und ersehnten Weltruhm bescheren soll, fängt der lebenshungrige Flapper an, sich zu langweilen. Und zum ersten Mal seit langem beschäftigen Zelda Gedanken an die eigene künstlerische Selbstverwirklichung. Sie begreift, dass Scott ihr Talent für seine Bücher ausnutzt und ihre Schreibambitionen geschickt verhindert. Als junge Mutter überfordert und als Ehefrau enttäuscht, stürzt sich Zelda in den „Sommer der 1.000 Partys“ und beginnt eine Liaison mit dem Piloten Édouard Jozan. Die Ménage-à-trois ist Auftakt einer bühnenreifen Ehekrise, gleichzeitig befeuern Zeldas Kapriolen Scotts Kreativität – ungeniert bedient er sich an ihrer beider Leben, um seinen Jahrhundertroman über verlorene Illusionen und die große Liebe zu schreiben. Wird das schillernde Literatenpaar das Drama überstehen?

Petra Hartlieb: Sommer in Wien

  • Preis: 10,00 Euro
  • Geplantes Erscheinen: 17.05.2021
  • Taschenbuch, 176 Seiten
  • ISBN: 978-3-8321-6581-9

Sommer 1912. Marie, Kindermädchen im Haushalt Arthur Schnitzlers, wird zum ersten Mal in ihrem Leben das Meer sehen: Die Familie des großen Dramatikers fährt in die Sommerfrische auf die kroatische Insel Brioni. Kurz darauf liegen in Maries Leben wieder einmal großes Glück und großes Leid nah beieinander: Sie hat sich mit dem Buchhändler Oskar verlobt, ist überglücklich – und muss als bald verheiratete Frau die geliebten Kinder der Schnitzlers verlassen.

Das Paar heiratet im Sommer 1913. Oskar führt die Buchhandlung in der Währinger Straße nun allein, und Marie versucht, ihm so viel wie möglich zu helfen. Doch sie scheut den Kontakt zu den belesenen Kunden. Der Traum, irgendwann eine richtige Buchhändlerin zu werden, scheint ihr völlig absurd.

Aber zunächst bringt das Jahr 1914 ganz andere Veränderungen: Marie wird Mutter, und nur wenige Monate später, mitten im letzten Sommer der Belle Époque, befindet sich die Welt plötzlich in Aufruhr. Am 28. Juni 1914 wird der österreichische Thronfolger in Sarajevo ermordet, und der Erste Weltkrieg stellt alles infrage, was bisher sicher schien…


Alle Informationen zu den Büchern sind der Website von Dumont entnommen.